Die Hemischlittenprothese (Teilgelenkersatz) ist eine gute Möglichkeit, das eigene Kniegelenk nur teilweise zu ersetzen und damit das restliche Kniegelenk so lange wie möglich zu erhalten. Die Operationszeit und damit das Risiko von Komplikationen ist im Vergleich zur Vollprothese vermindert, gleichzeitig ist der Heilungsverlauf wesentlich verkürzt und die allgemeine Zufriedenheit nach Gelenkersatz erhöht. Die Langzeitergebnisse entsprechen nahezu denen einer Vollprothese, weshalb ein Teilgelenkersatz auf jeden Fall in Betracht gezogen werden sollte.
Die Hemischlittenprothese (oder Halbschlittenprothese) wird bei einseitiger Abnützung des Kniegelenkes auf der Innen- oder Aussenseite des Kniegelenkes eingesetzt. Kontraindikationen für die Implantation eines Halbschlittens sind die Arthrose des kontralateralen Kompartimentes, die rheumatoide Arthritis, eine Varus-Valgusdeformität von mehr 10°, ein Streckdefizit von mehr als 10° und die Kreuzbandinsuffizienz, insbesondere für die mobilen Gleitlager (erhöhte Luxationsgefahr).
Eine zuvor durchgeführte Untersuchung mittels Magnetresonanztomografie gibt Auskunft darüber, ob der Einsatz einer Halbschlittenprothese möglich ist.
VORTEILE:
- Ein Großteil des eigenen Kniegelenkes kann erhalten werden, Erhalt des Kniescheibengelenkes
- Die Operationszeit ist im Vergleich zur Vollprothese kürzer
- Die allgemeine Komplikationsrate ist im Vergleich geringer
- Die Regeneration und Rehabilitation verkürzt sich wesentlich
- Weniger Schmerzen nach der Operation
- Das Bewegungsausmaß ist grösser im Vergleich zur Vollprothese
- Es kann bei Lockerung auf eine primäre Vollprothese gewechselt werden
- Natürlicheres Kniegefühl
NACHTEILE:
- Das restliche Kniegelenk kann durch Abnützung schmerzhaft werden
- Die Standzeit ist im Vergleich zur Vollprothese etwas kürzer
- Aufwendigere Operationstechnik